Beim analogen Fotografieren wird das natürliche Licht in seiner dem Moment entsprechenden, ganz natürlichen Stärke, nach seinem Umfang und Wirkungsgrad mehr oder weniger gezielt auf einen Film gelenkt, welcher dasjenige Abbild einfängt, das seiner Projektion über die Linse gerade in dem Augenblick beim Auslösen entspricht.
Es findet eine minimale chemische Reaktion zwischen dem Film als Trägermaterial und dem aufgenommenen Licht statt, wodurch sich die Struktur des Filmes, wenn auch in seinen kleinsten, strukturellen Bereichen, nachhaltig verändert. Kleinste Gravuren des Lichts, wenn man es so will, entsprechend des aufgenommenen Bildes, finden statt.
Diese zielgerichtete Aufnahme wird über die Kamera und ihre Funktionen, sowie über das Objektiv gelenkt, welches das einfallende Licht bündelt, respektive streut, und auf den Film überträgt.
Der Rest liegt bei demjenigen Menschen, der die Kamera führt. Mit der Kamera gerichtet auf ein Motiv seiner Umwelt, in der Momentaufnahme, einem vermutlich einzigartigen Augenblick, den es so in dieser Form nie noch einmal wieder geben wird.
Jedes andere Bild, es würde im Vergleich dazu wie gestellt, wie nachgemacht, wie eine falsche Kopie wirken, in dem Moment wie aus all der anderen Zeit gefallen, als das Bild so und nicht anders nur einmal entstanden ist.
In der analogen Fotografie steckt gewiss auch etwas Philosophisches, ja etwas Poetisches, in der visuellen Erzählung aus dem alltäglichen Leben, im Zusammenspiel zwischen Licht und Schatten, genauso wie das Leben von leuchtenden Momenten geprägt wird, ebenso wie von jenen, die aus dem Licht gefallen sind.